Welpenkindergarten
Sozialisierung der Welpen untereinander
Im Welpenkindergarten erlernen und trainieren Welpen im Spiel mit Gleichaltrigen ein gesundes Sozialverhalten. Durch
den Kontakt mit Welpen anderer Grösse und Rasse lernt der Welpe die verschiedensten Ausdrucksmöglichkeiten kennen. Ein
Border Collie spielt anders als eine Französische Bulldogge und ein Labrador anders als ein Jack Russell Terrier. Im
Welpenalter werden diese neuen "Dialekte" schnell erlernt, während ein erwachsener Hund später unter Umständen irritiert
oder gar aggressiv auf ungewohntes Verhalten bei Artgenossen reagiert.
Die intensive Betreuung durch die Trainer der Hundeschule verhindert von Anfang an Fehlentwicklungen. Ob ein Knurren
noch zum Spiel gehört, oder ob der Mensch regulierend eingreifen muss, ist für den frisch gebackenen Hundebesitzer oft
schwer zu erkennen. Das gemeinsame Beobachten der Welpen gibt den Menschen viele Einblicke in das Hundeverhalten. Wann
soll und muss ich meinem Welpen helfen und ihm Schutz geben, wann kann ich auch ein ruppiges Spiel unter Gleichstarken
laufen lassen - die korrekte Einschätzung dieser Frage verhindert angstbesetzte Übergriffigkeit des Menschen, ermöglicht
aber auch das rechtzeitige Einschreiten bei Mobbing-Verhalten.

Eine Trennung in Welpen- und Junghundestunde ermöglicht ein altersgemässes Spiel und eine angepasste Förderung der Hunde.
Der Welpenonkel
Der Welpenkindergarten wird immer von einem "Welpenonkel" begleitet. Dies ist ein erwachsener, instinktsicherer Hund,
zumeist ein Rüde, der den Welpen von Anfang an zeigt, dass man sich Älteren gegenüber respektvoll und eher defensiv
verhalten soll. So lernen die kleinen Rabauken sich unterzuordnen und ängstliche Welpen können mit einem gelassenen
Althund Selbstvertrauen aufbauen.
Ungewöhnliche Geräusche und Umgebungen
Die entspannte, stressfreie Atmosphäre im Welpenkindergarten bietet dem Welpen die Möglichkeit beiläufig die
verschiedensten Umweltreize kennenzulernen und mit ihnen vertraut zu werden. Der Mensch lernt, wie er seinen Hund an
neue Situationen heranführt und mit möglichen Ängsten und Unsicherheiten umgeht. Der Welpe lernt seinem Menschen in neuen
Situationen zu vertrauen und angstfrei auf neue Reize zuzugehen.
Aufbau einer intensiven Hund-Mensch-Beziehung
Sinnvolles Spiel bis hin zu ersten Erziehungsübungen legen, unterstützt durch bindungsfördernde Übungen, die Basis für
ein glückliches Zusammenleben von Hund und Mensch. Im Welpenkindergarten geht es um spielerisches Erlernen des ersten
Grundgehorsames, fern von Drill und Zwang. Ein Welpe soll seinen Menschen zunächst als vertrauenswürdigen, spannenden
Partner erleben. Übungen müssen immer gemäss der Konzentrationsfähigkeit und Belastbarkeit des jungen Tieres aufgebaut
sein, um Frust und Unlust zu vermeiden. Erfahrungsgemäß sprechen Hundebesitzer zuviel mit ihrem Hund und achten zu wenig
auf körpersprachliche Signale. Durch die fachliche Anleitung wird im Welpenkindergarten von Anfang an der Grundstein für
ein artgerechtes Miteinander gelegt.
Information und Beratung
Das Zusammenleben mit einem Welpen stellt den Mensch immer wieder vor neue Herausforderungen. Bei allen wichtigen Themen
(Stubenreinheit, Alleinbleiben, Kaputtmachen von Gegenständen, etc.) geben die Trainer altersgemässe Informationen und
Erziehungstipps - bei Bedarf auch gerne b e v o r der neue Hausgenosse einzieht.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Welpenkindergaten?
Um von den vielen neuen Eindrücken nicht überfordert zu werden, sollte sich der Welpe zunächst bei seiner neuen Familie
eingelebt haben bevor er den Welpenkindergarten das erste Mal besucht. Dies ist meist nach rund einer Woche der Fall.
Der Welpe sollte die erste Grundimpfung (gegen Parvovirose, Staupe, Hepatitis und Leptospirose) erhalten haben bevor er den
Welpenkindergarten besucht.
Körperlich sehr kleine oder auffällig unsichere Welpen sollten in Absprache mit den Trainern manchmal noch ein oder zwei
Wochen länger warten, damit sie sich im Welpenkindergarten wohl fühlen. Dies ist eine individuelle Entscheidung, die sehr
vom Charakter des Hundes abhängt.
Die Welpenspielstunde ist für Welpen ab der 8. Woche bis zur ca. 18. Woche gedacht. Manche Welpen wechseln unter Umständen
etwas früher, manche aber vielleicht auch eher etwas später zur Junghundestunde. Dies ist immer individuell vom
körperlichen Entwicklungsstand und auch vom Temprament abhängig.
Die Junghundestunde ist für Junghunde von 4,5 bis höchstens 7 Monate gedacht. Sollte ein Junghund sehr rüpelig sein, kann
er unter Umständen schon nach 6 Monaten entlassen werden, damit die anderen Junghunde nicht zu sehr drangsaliert werden.
Für diese sehr lebhaften Junghunde ist es besser mit etwas älteren Hunden zu spielen und gleichzeitig macht es ihre Kraft
und Temperament oft notwendig frühzeitig den nächsten Erziehungsschritt einzuleiten.